Der E. ist ein Forschungskonzept. Er beinhaltet die Annahme, dass neurobiologische Krankheitskorrelate stabil über die Zeit und genetisch beeinflusst sind. Bedeutsames Konzept in der Erforschung komplexer Erkrankungen. Es wird die Annahme postuliert, dass psychische Störungen nicht nur neurobiologische Korrelate aufweisen, sondern neurobiologisch bedingt bzw. verursacht sind. Der E. soll somit zumindest einen Teilaspekt der heterogenen Pathophysiologie der Erkrankung darstellen. Dabei wird davon ausgegangen, dass phänomenologisch identische oder ähnliche Störungen unterschiedliche genetische Ursachen haben können. Dies dient dem Versuch, zu einer fundierten biologisch orientierten Klassifikation psychiatrischer Erkrankungen zu kommen. Idealerweise wird dabei nach neurobiologisch definierten Variablen gesucht, die möglichst einfach zu messen sind und in unterschiedlicher Häufigkeit zwischen Gesunden und Erkrankten vorkommen. Es wird postuliert, dass die Normabweichungen schon vor Erkrankungsbeginn bestehen, Stabilität über die Zeit haben und nicht durch die Erkrankung selbst oder die medikamentöse Behandlung beeinflusst werden. Ein Erbgang einer Erkrankung soll so einfacher entschlüsselbar sein.
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