Kategorie: Neurotransmitter

Neurotransmitter

Dopamin ist ein vielseitiger und wichtiger Neurotransmitter im menschlichen Körper. Obwohl es in erster Linie als Belohnungsneurotransmitter angesehen wird, hat es verschiedene Funktionen innerhalb seiner vier Hauptsignalsysteme, die im Folgenden besprochen werden. Dopamin-Systeme sind neuronale Verbindungen, in denen Dopamin, einer der wichtigsten Neurotransmitter für Motivation und Abhängigkeit, in verschiedenen Bereichen des Gehirns wirkt, um wichtige Informationen wie exekutives Denken, Wiedererkennung, Belohnungs- und Lustgefühle sowie willkürliche motorische Bewegungen zu vermitteln. In diesem Artikel werden die vier Hauptbereiche behandelt, in denen Dopamin an der Signalübertragung beteiligt ist.

Der Schlüssel zur Überwindung von Süchten und psychiatrischen Störungen liegt tief in den Schaltkreisen unseres Gehirns, den Belohnungskreisläufen. Das älteste und bekannteste Belohnungssystem ist das mesolimbische dopaminerge System, das aus Neuronen besteht, die von der ventralen Tegmentalregion in den Nucleus accumbens projizieren – eine Schlüsselstruktur bei der Vermittlung von Emotionen und Motivation. Dopamin ist hier der wichtigste Neurotransmitter, der freigesetzt wird, wenn das Gehirn eine Belohnung erwartet. Ein Anstieg des Dopaminspiegels kann durch positive Aktivitäten hervorgerufen werden – er kann aber auch durch Drogen verursacht werden und zu Drogenmissbrauch führen. Auf der Suche nach Wegen zur Behandlung von Sucht und psychiatrischen Erkrankungen suchen Wissenschaftler nach Mechanismen jenseits des bekannten Dopamin-Belohnungssystems, die eine Schlüsselrolle bei der Belohnungswahrnehmung und ihrer Verstärkung spielen könnten.

Sucht ist ein Problem der öffentlichen Gesundheit. Es handelt sich um eine polygene Störung, die am besten unter Berücksichtigung des Zusammenspiels zwischen genetischen und Umweltfaktoren verstanden wird. Eine neuere Art, diese Wechselwirkung wahrzunehmen, ist die Epigenetik, die dabei hilft, die neurobiologischen Veränderungen, die bei Sucht auftreten, zu erfassen und ihre rezidivierende Natur zu erklären. Es ist bekannt, dass jede Zelle trotz einer universellen DNA-Sequenz ihren Phänotyp unterschiedlich exprimiert. Dies gilt insbesondere für das Zentralnervensystem, wo Umweltfaktoren diese Expression beeinflussen. Obwohl die Evidenz nach wie vor rar und relativ schlecht systematisiert ist, ist sie eine vielversprechende Grundlage für die zukünftige Erforschung von Molekülen, die auf bestimmte Hirnregionen und deren Funktionen abzielen, um die bei einer Sucht beobachteten zentralen Verhaltensänderungen anzugehen. Hier ist ein interessanter Ansatz in der Suchtforschung, denn die Wechselwirkung zwischen genetischem Bauplan und Veränderungen der Expression von Genen sowie die dadurch veränderte Neurotransmitterausstattung des Individuums mittels Suchtstoffen ist der zentrale Ansatzpunkt für neue Erkenntnisse.

Im Laufe der Zeit verlieren etwa 20 % der chronischen Kokainkonsumenten die Kontrolle und werden süchtig. Es gibt Hinweise darauf, dass die unterschiedliche Wirksamkeit des Serotonin-(5-HT)-Systems im Gehirn an der Anfälligkeit für Drogensucht beteiligt sein könnte. Die relevanten Schaltkreise und zugrunde liegenden zellulären Prozesse bleiben jedoch schwer fassbar. Forscher entdeckten bei Mäusen einen synaptischen Mechanismus, der der modulatorischen Rolle von 5-HT bei der Verringerung der Wahrscheinlichkeit des Übergangs in Zwang und schließlich Sucht zugrunde liegt. Kokain bindet an 5-HT-Transporter, um die 5-HT-Wiederaufnahme zu blockieren. Das erhöhte extrazelluläre 5-HT aktiviert 5-HT1B-Rezeptoren und verursacht eine präsynaptische Depression einer Projektion vom orbitofrontalen Kortex zum dorsalen Striatum. Diese Veränderungen verringern die Wahrscheinlichkeit, an diesen Synapsen eine postsynaptische Potenzierung zu induzieren, die letztendlich den Konsumzwang antreibt.

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